Was du über deinen Schlaf wissen solltest
Schlaf ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Immerhin verschlafen wir rund ein Drittel unseres Lebens. Doch Schlaf an sich ist absolut keine vergeudete Zeit, denn unser Körper und unser Gehirn brauchen diese Phase um sich zu erholen, um Energie zu tanken, um abgestorbene Zellen abzutransportieren und Neue zu bilden.
Man unterscheidet 2 Schlafphasen, nämlich die REM (=Rapid Eye Movement) und NON-REM.
Im REM ist ein oberflächlicher Schlaf. In dieser Phase haben wir oft eine unregelmäßige Atmung, es zeigen sich schnelle Bewegungen des Augapfels und auch Bewegungen des Körpers. In dieser Phase können wir träumen – am häufigsten in der zweiten Nachthälfte.
Im NON-REM schlafen wir tief und fest. Hier gibt es keine motorischen Bewegungen, wir atmen regelmäßig und entspannt. Diese Schlafphase unterteilt sich in 4 verschieden tiefe Schlafphasen.
Ablauf eines Schlafzyklus
1. Müdigkeit kommt auf, wir gähnen, unsere Augen beginnen vielleicht zu tränen oder jucken
2. Durch die zunehmende Entspannung gleiten wir in die Tag-Traum-Phase. Wir sind noch halbwach, bekommen äußere Geräusche noch mit aber je mehr wir die Entspannung zulassen, umso mehr nimmt unsere Wahrnehmungsfähigkeit ab. Wir gleiten dann in den
3. tiefen Schlaf. Wir registrieren nichts mehr, was um uns passiert. Wir nehmen weder Geräusche, noch sanfte Berührungen wahr. Eine kurze Zeit verweilen wir in diesem ganz tiefen Schlaf, bis wir dann wieder zurück in
4. oberflächlichere Stadien aufsteigen. Bevor wir ganz aufwachen, kommen wir für eine gewisse Zeit in den
5. REM Schlaf. In dieser Phase träumen wir am meisten. Danach
6. erwachen wir ganz kurz – um dann wieder in tiefere Phasen abzutauchen.
So ein einzelner Schlafzyklus dauert ca. 1.5 – 2 Stunden.
In einer einzigen Nacht wiederholt sich also ein Zyklus mehrmals, bis es Zeit ist aufzustehen. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass wir mehrmals pro Nacht kurz wach sind – auch wenn wir uns am nächsten Tag vielleicht nicht mehr daran erinnern können.
Bei Neugeborenen sind die Schlaf- und Wachphasen erst teilweise ausgebildet, der oberflächliche REM-Schlaf ist ausgedehnter als bei größeren Kindern oder Erwachsenen. Säuglinge haben eine kürzere Zyklusdauer (ca. 50 min), werden also häufiger wach. Meistens nutzen die Babys die kurze Aufwachphase dann für eine Rückversicherung – ob denn die Eltern noch da sind, die Umgebung noch die gleiche ist etc.
Des Weiteren unterliegt unser Körper und unser Geist auch noch dem zirkadianen Rhythmus.
Der zirkadiane Rhythmus…
…wird im Wesentlichen vom Tag/Nacht-Rhythmus bestimmt und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. So schlägt zum Beispiel unser Herz Nachts langsamer als am Tag und die Milchdrüsen von Stillenden produzieren Nachts mehr Milch als am Tag. Interessant ist außerdem, dass im Schlaf vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet werden, was dazu führt, dass der Body deines Babys von gestern auf heute plötzlich nicht mehr passt!
Neugeborene haben noch keinen zirkadianen Rhythmus. Dieser entwickelt sich erst in den ersten beiden Lebensjahren. Deshalb ist es so, dass dein Baby in den ersten Lebenswochen über Tag und Nacht beinahe die gleiche Körpertemperatur hat, der Magen zu jeder Uhrzeit knurren kann und auch die Ausscheidungen mitten in der Nacht passieren.
Wichtig ist, dass genau dieser zirkadiane Rhythmus dafür verantwortlich ist, ob wir eher Nachtmenschen oder Morgenmenschen sind, oder anders gesagt ,,Morgenmuffel vs. Frühaufsteher“.
Bist du ein Morgenmuffel oder ein Frühaufsteher?
Bei „Nachtmenschen“ dauert der zirkadiane Rhythmus länger als 24 Stunden – sie bleiben Abends also länger auf und sind morgens dafür unausgeschlafen bzw. schlafen gerne lang. Die meisten Menschen zählen zu dieser Kategorie.
Bei „Morgenmenschen“ zeigt sich ein kürzerer Rhythmus. Sie werden Abends früh müde, gehen auch früh schlafen und springen Frühmorgens Energiegeladen aus dem Bett.
Dann gibt es noch die kleine Gruppe der „Ausgeglichenen Menschen“. Bei ihnen dauert der Rhythmus genau 24 Stunden, sind daher abends immer zur selben Zeit müde und erwachen auch immer um die gleiche Uhrzeit.
Nachdem jeder Mensch individuell ist, kommt es hier auch oftmals zu Diskrepanzen zwischen Eltern und Kindern. Mühsam kann es sein, wenn der Vater zur einen und das Kind zur anderen Kategorie gehört. Hier ist einfach das Wissen über diese möglichen Unterschiedlichkeiten wichtig und gegenseitiges Verständnis gefragt!
Schlafdauer
Natürlich ist genauso die benötigte Stundenanzahl an Schlaf individuell. So mancher springt nach 5 Stunden Schlaf voll erfrischt aus dem Bett – doch der Nachbar fühlt sich mit 8 Stunden Schlaf nicht erholt.
Neugeborene schlafen im Schnitt (!) noch sehr viel – 16 Stunden täglich sind möglich. Sehr alte Menschen benötigen meist nur mehr sehr wenig Schlaf – hier reichen oft schon 6 Stunden und weniger.
Und, bist du Team Morgenmuffel oder Team Frühaufsteher?